Nochmal eine Geschichte aus dem Wartezimmer:
Ich habe schon vor fast zwei Jahren, also kurz nachdem der ganze Spuk bei mir losging, versucht, einen Termin bei einem Rheumatologen zu bekommen. Lag ja auch nahe, bei den Symptomen. In meiner Heimatstadt gibt es zwar nur einen – aber immerhin. In dessen Praxis hatte ich im April 2015 angerufen. Die Sprechstundenhilfe erklärte mir, man sei leider mit der Terminvergabe schon im November. Das war ganz schön lang bis hin, aber besser als nichts. Ich wollte den Termin daher trotzdem nehmen. Das allerdings war nicht möglich wurde mir erklärt. Die Termine könnten jetzt noch nicht vergeben werden. Ich solle mich dann im September wieder melden.
Meinen Bedenken, dass dann ja aber das ganze Jahr ausgebucht sei, und ich für das nächste Jahr wieder noch keinen Termin machen können würde, bestätigte die Sprechstundenhilfe. Und so kam es auch. Dort einen Termin zu bekommen, war für mich unmöglich. Natürlich verstehe ich, dass die Ärzte auch nicht mehr als arbeiten können. Trotzdem ist es auch schwer zu akzeptieren, dass man keine Hilfe bekommt, wenn man sie braucht. Nicht nur lange darauf warten muss, sondern überhaupt keine Chance hat.
Im Endeffekt hatte ich nach 20 Monaten einen Termin bei einem Rheumatologen, den mir meine Krankenkasse vereinbart hatte. Ein gutes Stück von zu Hause weg. M
Mit das Erste, was ich von dem Arzt gefragt wurde, war, warum ich nicht zum Rheumatologen in meiner Heimatstadt ginge, da gäbe es doch Dr. XY.
Immerhin hat er mich nicht wieder weggeschickt, weil ich nicht in seinem Einzugsgebiet wohne.
Wenigstens konnte die Sprechstundenhilfe deiner Argumentation folgen und diese bejahen. Diesen Sachverhalt zu verstehen und daraus entsprechende Schlüsse ziehen, das lernen die aber vermutlich auch in den nächsten Jahrzehnten nicht …