Das Ziel nie aus den Augen verlieren!

Warum dieser Titel?

Das Ziel nie aus den Augen verlieren!

Zugegeben, auf den ersten Blick passt der Name „Sportwerk-Pfalz“ absolut nicht zu diesem Blog. Warum ich mich trotzdem dafür entschieden habe?

Bis vor zwei Jahren hatte ich ein klares Ziel vor Augen: Ein Leben führen, von dem ich keinen Urlaub brauche. Das klappte wunderbar. Schon während meines Studiums (Sport und Biologie auf Lehramt) arbeitete ich (unter anderem) als Sporttherapeutin in einer Klinik für psychologische und psychosomatische Erkrankungen. Von meinem ersten Arbeitstag an liebte ich meinen Job, und als ich mit dem Studium fertig war und die Möglichkeit bestand auf eine halbe Stelle aufzustocken entschied ich mich dafür.

Die Freude, die ich daraus ziehe, wenn ich „meine“ Patienten motivieren und von Sport begeistern kann, kann ich nicht in Worte fassen. Dafür kann ich die Patienten mit meiner Begeisterung anstecken – und ihre Motivation begeistert wiederum mich. So entsteht eine positive Spirale mit phantastischer Wirkung. So gerne ich in die Berge in einen coolen Urlaub fahre, fällt es mir doch auch immer ein bisschen schwer wegzufahren, weil ich in der Zeit keine Sporttherapie machen kann.

Daneben hatte ich gleich mit Studiumsbeginn angefangen, in einem Fitnessstudio als Kursleiterin und Trainerin zu arbeiten, was mir ebenfalls riesigen Spaß macht. Auch hier habe ich „meine“ tollen Leute. Meist kommen Mitglieder zu mir, die funktionelles Krafttraining machen wollen. Anhand ihrer Ziele neue Übungen zu kreieren oder Übungen weiterzuentwickeln ist für mich keine Arbeit, sondern macht mir Spaß. Manchmal werde ich nachts wach und habe neue Übungsideen, die ich dann schnell aufschreibe. Genauso gerne schreibe ich Pläne für Ausdauersportler – da ich aus dem Ausdauersport komme, kann ich hier viel eigene Erfahrung einbringen. Auch Koordinationstraining, gesundheitsorientiertes Krafttraining, Rehatraining und Ernährungsberatung begeistern mich. Ob im Kursbereich, auf der Trainingsfläche oder im Personal Training – die Arbeit mit sportlich ambitionierten Menschen macht mir einen Heidenspaß.

Mein drittes Standbein ist mein eigener Sport. Dadurch verdiene ich zwar kein Geld, investiere aber so viel Leidenschaft, Herzblut und Zeit, dass es definitiv dazu gehört. Mit Freunden durch unsere Wälder oder auf alpine Berge laufen oder radeln, in Seen schwimmen, beim Triathlon drei faszinierende Sportarten miteinander verbinden – ich liebe es! Am liebsten höher, weiter, mehr. Etappenrennen mit dem Rennrad über die Alpen, ein Ultramarathon über 50 Kilometer mit 5000 Höhenmetern – es macht mir Spaß, meine körperlichen Grenzen auszutesten. Dabei quäle ich mich nicht, sondern ich genieße es, mich zu spüren. Wenn ich dabei noch nette Gespräche mit faszinierenden Leuten führen und tolle Ausblicke genießen kann, bin ich der glücklichste Mensch der Welt.

Last but not least schreibe ich als freie Mitarbeiterin für den Sportteil einer Tageszeitung und ein Online-Laufmagazin über Sportereignisse. Besonders gut trifft es sich, wenn ich über Events schreibe, an denen ich selbst teilnehme. So spare ich manchmal sogar die Startgebühren.

Während ich das schreibe, denke ich „das klingt einfach perfekt“ – und das war es auch. Ich wollte diesen Traum genau so weiter leben, und hatte zudem die Idee, eine kleine Firma zu gründen. Sportwerk sollte sie heißen. Damit wollte ich Kurse anbieten, an denen jeder teilnehmen könnte – meine Freunde aus dem Sportbereich genauso wie meine Familie oder Patienten aus der Klinik. Letzteres war mir ein besonderes Anliegen: Viele Patienten wachsen mir während ihres Klinikaufenthalts ans Herz. Ich wünsche mir, dass sie weiter Sport treiben, weil ich ihnen ansehe, wie gut ihnen das tut – physisch wie mental. Aber ich weiß auch, dass es schwer ist, sich alleine zu motivieren. Viele Fragen, ob ich nicht auch außerhalb der Klinik Kurse anbiete – ja, im Fitnessstudio, aber das ist zum einen nicht jedermanns Sache, zum anderen nicht ganz günstig. Einige haben sich dort angemeldet, aber für viele ist es leider keine Option. Außerdem finde auch ich Training auf einer Wiese, im Wald, am See, … schöner als drinnen. Die Kurse würden viele für mich tolle Aspekte verbinden.

Zum anderen wollte ich Sportreisen anbieten. Ich bin lieber mit einer lustigen Gruppe unterwegs als alleine. Tolle Leute mit in wundervolle Urlaubsgebiete nehmen, in denen ich mich schon auskenne und verschiedenes anbieten kann. Ich dachte an Langlaufkurse und Radfahren auf verschneiten Trails im Winter, ausgedehnte Rad- und Lauftouren im Sommer. Abends eine Runde Stabytraining, Yoga oder Schwimmen. Wer mag geht danach in die Sauna oder entspannt vorm Kamin. Spaßorientiertes zwangloses Trainingslager. Dabei geht es mir nicht vordergründig ums Geld verdienen. Das meiste habe ich davon, wenn die Teilnehmer ein breites Grinsen im Gesicht haben – und dafür sehe ich Potential.

Da ich von Papierkram absolut keine Ahnung habe, nahm ich meine Mama und Freunde mit ins Boot. Wir haben ein Gründerseminar besucht, einen Businessplan ausgearbeitet, ein Logo und coole Designs entworfen. Wir haben Kataloge gewälzt, T-Shirts, Hosen und Hoodies rausgesucht, die wir bedrucken lassen wollten. Die Firma war sogar schon (und ist immer noch) versichert.

Das alles beschreibt mich und meine Pläne bis vor knapp zwei Jahren. Dann kam Tag X. Und alles wurde anders. Ganz anders. Sodass ich mich selbst nicht mehr erkenne. Aus dem „hüpfenden Flummi“, der immer in Bewegung war, die Füße nie still halten konnte, wurde ein stellenweise nahezu bewegungsunfähiger Mensch. Manchmal fühle ich mich gefangen in einem Körper, der mit den Ideen des Kopfes nicht mehr mitzieht. Bislang leider mit Abwärtstendenz.

Aber das kann und wird nicht die Endstation sein. In meinem Kopf bin ich, wie ich vor zwei Jahren war – und nicht bereit, dieses Bild aufzugeben. Da will ich wieder hin. Wenn ich nicht mehr drei Mal hintereinander die Zugspitze hochrennen kann, ist das für mich in Ordnung. Ich muss auch keinen Ironman mehr machen. Aber ich will und werde wieder durch die Gegend laufen, radeln und schwimmen. Wieder für meine immer zappelnden Beine belächelt werden. Wieder gefragt werden, ob ich eigentlich auch ohne zu Hüpfen über eine Straße gehen kann. Und dann werde ich meine Kurse anbieten. Und Aktivurlaube. Ich weiß auch schon ganz genau wohin wir fahren. Wo wir wohnen, wo wir Techniktraining machen, wo die schönsten Trails und die besten Saunen sind. Und deshalb bleibt der Name Sportwerk. Auch wenn jetzt erst mal auf anderen Baustellen gewerkelt werden muss.

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