Funktionelles Impingement

 

Immer, wenn mich jemand fragt, wie es mir geht, stelle ich wieder aufs Neue fest, wie glücklich ich bin, dass es mir wieder so gut geht. Ich bin rundum zufrieden und sehr, sehr dankbar für alles, war wieder geht. Ich bin auch – auch wenn das doof klingt – „stolz“ auf mich, dass ich mich so gut wieder hingekriegt habe: Zum einen, indem ich meinen „Gesundwerdplan“ konsequent durchgezogen habe, auch wenn es manchmal mehr als weh tat – und zum anderen, indem ich auf meinen Körper gehört habe und Pausen gemacht habe, wenn es nötig war. Disziplin brauche ich nämlich in der Regel zum „Nichts-Tun“, nicht zum Training 😀

Rückblickend kann ich glaube ich sagen, dass ich das ganz schön gut hingekriegt habe. Vor einem Jahr steckte ich grade richtig tief in der Sch****, war körperlich (und vor allem sportlich) zu ziemlich nichts in der Lage.

Schweren Herzens gab ich meine heißgeliebten Spinningkurse auf – für ganze neun Monate! Erst im Juli (also vor knapp drei Monaten) habe ich wieder langsam damit angefangen. Mittlerweile würde ich sagen, dass ich in dem Bereich wieder ganz die Alte bin 🙂 Gerade komme ich von einer wunderbaren Doppelstunde Spinning, aus der ich nicht müde und schlapp, sondern fit und munter rausgehe – wie früher 🙂

Trotzdem und obwohl ich sehr zufrieden mit meiner aktuellen Lage bin, habe ich noch vieles vor. Es gibt nämlich auch noch einiges, was noch nicht funktioniert – oder jedenfalls nicht in dem Ausmaß, wie ich es mir wünsche. Stehen, Gehen und Laufen zum Beispiel.

Dass das überhaupt wieder geht, ist wahnsinnig toll – und wenn es so bleiben würde, wie es jetzt ist, wäre das für mich in Ordnung. Ehrlich. Eine halbe Stunde Stehen können, bevor die Schmerzen kommen, ist im Vergleich zu gar nicht schmerzfrei Stehen können eine phantastische Verbesserung, und mit dem Zustand kann man sich arrangieren.

Trotzdem würde ich mir wünschen, dass es noch ein bisschen besser wird. Spaziergänge, Stadtbummel und Freizeitparkbesuche sind nichts Überlegenswichtiges – aber trotzdem schön, wenn man nicht abwägen muss, ob es machbar und die Schmerzen wert ist.

Mein „bisheriger“ Fahrplan hat mich schon wahnsinnig weit gebracht, aber in den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, dass ich stagniere. Ich habe in der letzten Zeit sehr viel an meiner Beweglichkeit gearbeitet: Vor allem durch Dehnen und Arbeit mit der Faszienrolle (und dem noch gemeineren Ball 😀 ). Jeden Tag – und wenn ich es tagsüber nicht geschafft habe, dann eben nachts.

Dadurch wurde ich zum einen bei den Übungen selbst besser: Stellen, die auf der Rolle anfangs wahnsinnig weh taten, merke ich jetzt kaum noch. (Ich finde aber auch immer noch neue Stellen (oder alte Stellen in neuen Positionen), an denen selbst leichter Druck unfassbar schmerzhaft ist, daher wird es nicht langweilig.)

Zum anderen hat das dazu geführt, dass ich mittlerweile wirklich ganz ordentlich beweglich bin. Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass ich mal bei durchgestreckten Beinen mit meiner Nase meine Knie berühren könnte. Menschen, die das können, waren mit ehrlich gesagt immer ein bisschen suspekt. Da müssen doch Knochen fehlen?! Oder zumindestens Bänder und Sehnen!

Es ist zwar (noch) nicht gerade zu einer bequemen Lieblingsposition geworden, aber es ist auch kein großes Problem mehr für mich. Ich kann auch mittlerweile im Sitzen meine Fußsohlen aneinander stellen, die Knie auf den Boden drücken und trotzdem meinen Oberkörper vor den Beinen auf den Boden legen (glauben kann ich das zwar selbst kaum, aber ich kann es wirklich).

Am Grundproblem ändert das aber leider nichts – trotzdem tut mir beim Stehen relativ schnell die Muskulatur rund um die Hüfte weh. (Und noch viel schneller beim Gehen oder Laufen)

Deshalb muss jetzt ein neuer Plan her: Meine muskuläre Beweglichkeit ist so gut, dass Unbeweglichkeit nicht mehr die Ursache des Problems sein kann. Was ich bisher völlig außer Acht gelassen habe, ist die Gelenkbeweglichkeit an sich. Die ist zwar sehr viel schwerer zu beeinflussen als die Geschmeidigkeit der Muskulatur (manche sagen sogar, sie wäre gar nicht beeinflussbar) – aber ich bin mir sicher, dass man auch an der Stelle durchaus effektiv arbeiten kann.

Mein erster Schritt in dieser Richtung wird Kapseldehnung sein. Heute hab ich es zum ersten Mal intensiv getestet: Währenddessen tut es verdammt weh, aber hinterher fühlt sich die Hüfte „offen, frei und geschmeidig“ an. Klingt komisch, ist aber so 😀

Sicher bin ich mir mittlerweile, dass ich ein „Impingement“ in der Hüfte habe, also eine Verengung. Davon gibt es zwei Arten: Funktionelles Impingement (das würde man durch entsprechendes Beweglichkeitstraining in den Griff bekommen) und strukturelles Impingement (das wäre durch eine Fehlstellung im Gelenk bedingt und könnte nur durch einen Eingriff behoben werden). Hüftdysplasie hin oder her, da ich trotz hoher Lauf-, Geh- und Stehumfänge nie Probleme damit hatte, setzte ich auf den ersten Fall! Funktionelles Impingement, zieh dich warm an – ich hab mich schlau gemacht, und du hast keine Chance 🙂

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