Wieder auf Anfang

Puh!! (Nicht, weil es stinkt, sondern weil es auf die Dauer ganz schön anstrengend ist!)

Die Entwicklung meiner „körperlichen Leistungsfähigkeit“ kommt mir vor wie eine Achterbahnfahrt – mit wenigen Plateaus und Kurven, dafür folgt auf viele ultrasteile Anstiege jedes Mal gefühlt freier Fall. Zwischen „ich fühle mich topfit, könnte rennen, springen und Bäume ausreißen“ und „jeder Schritt (und jeder Moment stehen) tut weh“ liegen manchmal nur wenige Stunden. Und bisher konnte ich keine Verbindung schlagen, wieso das so ist. Ob ich trainiert habe, normal arbeiten war oder einen faulen Couchtag eingelegt habe – es kann am Tag danach super gut oder super schlecht sein.

Deshalb kommt zu der Achterbahnfahrt der Fitness auch ein Auf und Ab meiner „Ursachen-Theorien“: Jedes Mal, wenn ich denke zu wissen, woher meine Geh—und Stehprobleme kommen könnten, arbeite ich einen neuen Plan aus, konzentriere mich darauf – nur um ein paar Tage oder Wochen später festzustellen, dass es das nicht war. Und ich muss zugeben, manchmal macht mich dieses Theorien durchdenken, Pläne aufstellen, und dann wieder in die „Tonne klopfen“ auch ein bisschen müde. Aber zum Glück nur kurz, dann kommt meine Planungs- und Ausprobiermotivation  durch. Und dann dauert es auch nicht lange, bis ich insgeheim schon wieder plane, was ich alles tun möchte, wenn ich erst mal wiederhergestellt bin 🙂

In Funktionelles Impingement habe ich heute vor zwei Wochen geschrieben, dass ich mal wieder eine neue Theorie habe.  Und ich war wie immer hoch motiviert: „Funktionelles Impingement, zieh dich warm an – ich hab mich schlau gemacht, und du hast keine Chance“ waren meine Worte – zwei Tage bevor wieder vier Tage gar nichts ging. Schade, ausgerechnet zum langen Wochenende, dass ich dann auf der Couch statt auf dem Fahrrad verbrachte :-/

Und wie immer habe ich eine neue Idee dazu entwickelt, und dieses Mal glaube ich wirklich (ja ich weiß, dass ich das immer glaube.. ), dass ich die Ursache gefunden haben könnte. Neben der Kapseldehnung habe ich nämlich mal wieder angefangen, meine Abduktion zu trainieren. Ich merke schon sehr lange, dass ich nicht mehr in der Lage bin, meine Beine nach außen zu bewegen. Im Stand geht es noch ein bisschen, aber sobald ich auf der Seite liege und nur gegen die Schwerkraft arbeiten muss, geht gar nichts mehr. Das wirkt sich natürlich auf alles aus, denn die Muskulatur, die dafür verantwortlich ist, hebt nicht nur das Bein zur Seite, sondern stabilisiert die Hüfte auch beim Stehen, Gehen, Laufen – quasi immer. Ich merke das sogar, wenn ich im Stehen Rad fahre – dann tut mir der seitliche Po weh, obwohl der mit der Tretbewegung gar nichts zu tun hat. Das ist wieder das „Fass-Beispiel“: Wenn alle Bretter eines Fasses einen Meter lang sind, aber eins nur fünf Zentimeter, dann läuft dort das Wasser raus, egal wie stabil die anderen Bretter sind. Egal wie gut trainiert meine Beine (und andere Muskeln) sind, so lange ich diese Schwachstelle habe, werde ich beim Stehen, Gehen, Laufen nach einiger Zeit immer Schmerzen haben. Nicht schön. Klar ist es toll, dass es überhaupt wieder ein bisschen geht. Aber es gibt auch immer wieder Momente, die mir vor Augen halten, dass es weiter vorwärts gehen muss: Vor zwei Wochen waren wir auf der Geburtstagsparty einer Freundin, auf der es nur Stehtische gab – was gar kein Problem darstellen sollte, für mich war es aber ein großes.  Das muss sich ändern.

Das Problem ist nämlich: Wenn meinee Abduktoren streiken, müssen andere Muskeln ausgleichen.  Deshalb bekomme ich beim Stehen, Gehen und Laufen fiese Schmerzen im unteren Rücken. Der zieht sich so stark zusammen, sodass ich mich kaum noch bewegen kann, und alle paar Minuten meinen Rücken rund machen muss, damit er sich wieder ein bisschen auseinander zieht. Das hilft für den Moment, sieht aber komisch aus, wenn man alle fünf Minuten für zwei Minuten in einer tiefen Vorbeuge dasteht und der Rücken dabei knirscht und knackt.

Zurück zu den Abduktoren: Die klassischen Abduktoren-Übungen kann ich nicht mehr ausführen. Deshalb habe ich jetzt eine Übung, die leicht genug für mich ist – und mir trotzdem sehr schwer fällt. Ich habe sie zwei Tage gemacht, dann ging vier Tage lang gar nichts. Danach habe ich es wieder zwei Tage gemacht (mit geringerer Intensität) und es wurde wieder schlechter. Es könnte also sein, dass ich immer dann ein paar Tage ausgeknockt werde, wenn die Abduktoren gefordert wurden. Deshalb ist der Plan, mich jeden dritten Tag mit leichter Intensität zu fordern und langsam zu steigern.  Ein bisschen traurig ist, dass sonst niemand diese Übung auch nur ein bisschen anstrengend findet 😀 aber das ist ja auch nur eine weitere Bestätigung der Theorie. Also dann – auf ein Neues 🙂

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