Vor ein paar Wochen habe ich festgestellt, dass auf meinem Laptop ein ganz einfach zu bedienendes Bildbearbeitungsprogramm installiert ist. Da lässt man die Bilder einfach durchlaufen, und schon sind die Farben intensiver, die Sonne leuchtet heller, die Kontraste sind schärfer.
Wahnsinn. Anfangs fand ich das toll. Ich hatte viele coole Urlaubsbilder, die damit noch besser aussahen. Die bearbeiteten Bilder werden dann jeweils hinter dem Original gespeichert. Als ich fertig war und meinen Ordner nochmal durchklickte, fiel mir auf, dass mir meine Originalbilder plötzlich fad vorkamen. Dabei fand ich die vor dem Bearbeiten gigantisch gut! Blauer Himmel, grünes Gras, Sonne, Schnee – da war alles dabei. Wirklich supergute Bilder – dachte ich, bis ich sie in noch besser gesehen hatte.
Und schon fand ich es ganz und gar nicht mehr toll, sondern neben unnötig auch noch gefährlich. Das Leben um mich herum ist schön, wie es ist! Es ist bunt (und bunt genug), hell (genug) und darf auch mal dunkel oder ein bisschen unscharf sein. Ich möchte mich nicht dran gewöhnen, dass alles besser und beeindruckender aussieht als „im Original“ – denn das ist der sichere Weg dahin, das Original für nicht mehr gut genug zu halten. Sicher kommen Dinge auf Bildern oft nicht so rüber, wie sie in Natur aussehen. Und klar kann man dann nachhelfen, und das Bild bearbeiten. Aber eigentlich finde ich, dass es gerade das ist, was die besten Momente ausmacht – dass man sie eben nicht zweidimensional festhalten kann. Dass man sie erleben muss – und kann und darf! Mittendrin, statt nur auf einer Timeline gesehen!
Da sind wir schon beim nächsten Punkt: Am 18. Mai erinnerte mich Facebook mit der „Heute vor X Jahren“- Funktion daran, dass ich vor sechs Jahren (also am 18.5.2011) gepostet hatte: „ 🙂 Startplatz Rennrad-Transalp gesichert.. die Saison wird immer besser 🙂 “
Das war eine unfassbar spontane Aktion, die mit mehr Glück als Verstand funktionierte und unbeschreiblich toll wurde. Darum geht es jetzt aber nicht, sondern darum, dass das vor sechs Jahren war. Als Facebook mich daran erinnerte, beantwortete ich einen Kommentar meines Teampartners. Dadurch geriet der Post scheinbar wieder in die Timelines meiner Facebookfreunde – und die Gerüchteküche begann zu brodeln. Worum genau es ging, kann ich nur spekulieren: „Mensch, jetzt nimmt sie Cortison, und fährt damit die Transalp. Das ist doch nicht gesund. Sie ruiniert ihren Körper und ihre Gesundheit.“ Leider wird über so etwas eher untereinander, als mit der betreffenden Person gesprochen. Zum Glück hat es aber eine liebe Freundin gehört, die mich anrief und mich vorsichtig fragte, ob ich nicht ein bisschen viel mache. Ich wusste gar nicht, worauf sie hinauswollte. Ich kann mich wieder richtig gut und schmerzfrei bewegen und genieße das in vollen Zügen. Klar bin ich jetzt wieder mehr unterwegs, und wenn mich der Hafer sticht auch gerne ein zwei Gänge schneller als Schneckentempo. Aber der Doc hat mir grünes Licht für Sport gegeben (sogar gesagt, ich soll „mehr machen“), und zu viel mache ich im Moment bestimmt nicht.
Im Verlauf des Gesprächs kam raus, dass sie von dieser Transalp-Nummer gehört hatte. Das sei doch ein bisschen viel – zumal mit Cortison. Im ersten Moment verstand ich gar nichts. Ich fahre doch nicht bei der Transalp mit! Also – zumindestens nicht dieses Jahr 😀 Das war ein tolles Erlebnis, und wenn ich kann möchte ich das sehr gerne irgendwann nochmal machen, aber es stand für 2017 nie zur Debatte. Ich dachte darüber nach, wie dieses Gespräch entstanden sein könnte – und kam auf die Facebook-Erinnerung. Kurzes Nachhaken – Bingo!!
Liebe Freunde 🙂 Falls ihr Informationen lest oder hört, die euch seltsam erscheinen (ganz egal ob in diesem oder jedem anderen Fall) – fragt doch einfach nach 😉 So kann man ganz viele Missverständnisse umgehen. Und sollte es kein Missverständnis sein, kann man der Person gleich selbst sagen, dass sie einen an der Waffel hat 😉 .
Was die Bildbearbeitung betrifft, hast du jetzt das Erfolgsrezept von Instagram verstanden (wobei du das Prinzip ja scheinbar ablehnst, also wird man dich dort doch nicht begrüßen können): Mittelmäßige Bilder dank irgendwelcher Filter aufhübschen, sodass sie weltbewegend aussehen. Und plötzlich ist jeder ein Spitzenfotograf. (Ich möchte damit natürlich nicht gesagt haben, du seist keine Spitzenfotografin und würdest nur mittelmäßige Bilder machen!)
Und: Du hast trotzdem einen an der Waffel! Vielleicht sogar zwei. 🙂
Waffeln? Waffeln?? Wo gibt’s Waffeln??? 🙂
Du musst nur wissen: Falls du deine Waffeln fotografieren, einen Filter drüberlegen und auf Instagramm posten willst – hab ich bis dahin alle aufgefuttert 🙂
Das käme auf einen Versuch drauf an. Man muss ja nur genug Waffeln machen – könnte aber am fehlenden Waffeleisen meinerseits scheitern (was mir aber als Beweis genügt, dass ich keinen an der Waffel haben kann :-)).
Es wird dich nicht überraschen, dass ich zwei hab 😀 Eins für normale und eins für Zimtwaffeln 🙂
Das ist mir auch einmal ähnlich passiert, wenn man einen alten Post beantwortet. So entstehen FAKE-NEWS alleine durch den Facebook-Algorhythmaus 🙁
Also ich mag dieses hochoptimieren von Bildern auch garnicht. Für mich ist Instagram wie ein visuelles Trainings- und Wettkampftagebuch, daß ich mit anderen teile. Aber das ich mir zum Frühstück Gedanken machen muss, ob das was ich Esse wohl auch gut geliked wird, wird wohl nie passieren.
So genutzt würde ich mir das auch gefallen lassen. Hannes hat erzählt, dass er darüber coole Leute für gemeinsame Touren kennen lernt. À la: Du bist bei mir in der Nähe, wenn du magst, zeige ich dir meine Hometrails. Das ist natürlich auch eine tolle Funktion. Mal schauen – man soll ja nie nie sagen..