Heute habe ich zum dritten Mal mit der Energetischen Heilerin telefoniert. Wer aufmerksam mitliest, wird festgestellt haben, dass ich über das zweite Telefonat bisher nichts geschrieben habe. Stimmt. Das war so aufwühlend für mich, dass ich es noch nicht in Worte fassen konnte. So langsam habe ich das Gefühl, dass ich es soweit verarbeitet habe, dass ich es schriftlich festhalten kann – aber jetzt erst mal zum heutigen Termin:
Heute hat die Heilerin „gesehen“, dass ich dazu neige, mir von anderen Probleme aufzuladen. Insbesondere ging es ihr darum, dass ich mir von einem Menschen, der in meinem Leben einmal eine wichtige Rolle spielte, einen „Seelensplitter“ eingefangen habe. Damit meint sie, dass ich ein Teil seiner innersten Probleme, Zweifel und damit verbundene destruktive Denk- und Verhaltensweisen übernommen habe – nur nicht auf ihn bezogen (so wie er es machte), sondern dann auf mich gemünzt die gleichen negativen Strategien anwendete. Das soll nicht heißen, dass dieser Mensch mir seine Probleme aufgeladen hat. Hier kommt zum Tragen, dass ich versuche zu helfen wann immer ich kann. Was im ersten Moment positiv klingt, kann auch ins Negative umschlagen – dadurch, dass ich auch zu helfen versuche, wenn ich es nicht kann, und auch wenn ich gar nicht darum gebeten wurde. Durch meine hilfsbereite Art war ich anfällig für diesen Seelensplitter und habe in mir quasi selbst einverleibt.
Alleine diese Erkenntnis war für mich schon eine Riesenerleichterung. Zu der Zeit, als ich mir den Splitter geholt hatte, war in meinem Leben vom einen auf den anderen Tag einiges aus der Bahn geraten, und ich konnte mir bis heute absolut keinen Reim darauf machen, warum das so war. Mir war nichts Schlimmes passiert, ich hatte ein glückliches Leben mit einem tollen Umfeld, und plötzlich kippte irgendwas in mir, und ich kam mit mir selbst nicht mehr zurecht. Natürlich litten auch die Beziehungen zu Familie und Freunden darunter. Ich merkte, dass ich ihnen gegenüber unfair reagierte, konnte es aber irgendwie nicht steuern.
In dem Moment, in dem ich verstand, dass ich mir durch die Begegnung mit diesem Menschen selbst einen „Seelensplitter“ einverleibt hatte, fiel mir ein Riesenstein vom Herzen. Eine der größten und wichtigsten Fragen, die ich mir selbst über viele Jahre stellte, klärte sich plötzlich. Mehr noch – ich stellte nicht nur mir diese Frage, sondern stellte deswegen auch mich in Frage. Ich wollte wissen, was zur Hölle da schief gelaufen war. Auch wenn ich irgendwann wieder „rund lief“ und die komische Zeit nach und nach verblasste, nagte dieses blöde Gefühlt ab und an bis heute an mir.
Während die Heilerin meine Chakren bearbeitete, kam mir ganz intuitiv eine Idee: Ich dachte darüber nach, welche negativen Gedanken, Denkweisen, Gefühle und Verhaltensweisen ich mir mit dem Seelensplitter eingefangen hatte. Dann packte ich sie in Gedanken in eine schöne Kiste, band eine Schleife darum, und gab sie dem „Besitzer“ zurück. Dabei wünschte ich ihm gedanklich laut gesprochen alles Gute, und dass er die Kiste nicht mehr öffnen möge.
Wow! Der Effekt war enorm! Ich fühlte mich leicht, lag im Bett und grinste vor mich hin. Das hatte richtig gut getan. Ich fand es selbst spannend, wie ich diese Methode ohne jegliche Anleitung „von innen heraus“ entwickelt hatte – und war so positiv überrascht von der Wirkung, dass ich damit weiter machte. Ich wusste sofort, wer noch ein Päckchen von mir zurückbekommt. Wirklich faszinierend. Ohne mich jemals mit dieser Frage auseinandergesetzt zu haben, und ohne in diesem Moment aktiv darüber nachzudenken, packte ich meine Päckchen und wusste auch jeweils direkt, was ich dazu sagen wollte.
Ich verpackte meine Päckchen mit ganz vielen liebevollen Gedanken, wünschte den Empfängern so viel positive Energie wie ich nur konnte. Seelensplitter kann man wohl nur von besonders „herznahen“ Menschen holen, die einem viel bedeuten. Ich versprach, selbstverständlich weiter für sie da zu sein, wann ich immer ich das kann – nur ohne dabei ihre Probleme auch auf mich anzuwenden, denn dadurch ist niemandem geholfen. Ich verabschiedete mich mit der Päckchenrückgabe nicht von den Personen, sondern nur von den negativen Energien, die ich von ihnen übernommen hatte.
Ich wusste auch sofort, als ich damit fertig war. Da kam kein „wer noch?“- Gedanke, sondern ich schlummerte, als ich durch war, zufrieden ein, bis die Heilerin mich wieder weckte.
Die ganze Aktion war insgesamt sehr befriedigend – bis auf zwei Päckchen, die ich nicht sauber verpacken konnte. Bei diesen kam regelrecht Groll in mir hoch, so dass ich keine Schleife hätte binden können. Ich merkte schon beim Gedanken daran, dass mein Puls in die Höhe schoss. Besonders fies sind Seelensplitter scheinbar, wenn man sie von Leuten trägt, die einen verraten oder betrügen. Und doppelt gemein, wenn sie dann noch nicht mal dazu stehen, sondern sich selbst als das leidende Opfer darstellen. Diesen beiden wünsche ich zwar trotzdem alles Gute, bin aber ganz sicher nicht mehr bereit, jemals wieder für sie da zu sein.
Mal schauen, ob ich das auch hier verarbeiten werde – schließlich ist es eine Mischung aus Mut- und Wutblog – oder ob meine Wut in den nächsten Tagen, im Nachgang der heutigen Sitzung, verraucht.
Körperliche spürte ich die Arbeit der Heilerin zeitweise durch Ziehen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Die Heilerin meinte am Ende des Telefonats, dass sie einige Seelensplitter gesehen hätte, und diese im Bereich des Sakralchakras steckten. Dieses läge körperlich im unteren Rücken.
Heute war aber nicht nur ich davon überrascht, was sie „wusste“ und gesehen hatte, sondern auch sie von meiner Päckchenmethode. Sie meinte, dass ich dann unterbewusst gesehen hätte, was sie tut, und das gleich verarbeitet hätte.
Ob man daran nun glauben mag oder nicht – So oder so hat es mich heute wieder einen Riesenschritt nach vorne gebracht. Und als sie am Ende meinte, dass ich jetzt ohne Blockaden wieder lernen könnte schmerzfrei zu laufen, war für den Moment sämtlicher Groll verflogen.