Tieferer Sinn

Mittlerweile bin ich wirklich davon überzeugt, dass alles für etwas gut ist. Oder, vielleicht besser formuliert: Dass man alles nutzen kann, um etwas Gutes daraus zu machen, etwas daraus zu lernen, sich weiter zu entwickeln.

Erst mal die wichtigste Frage: Warum ist das schon wieder passiert? An fast der gleichen Stelle wie schon einmal, und wieso eigentlich immer ich?

Hm. Zugegebenermaßen war ich in den vergangenen Tagen ganz schön platt. Die letzten Tage waren anstrengender, als ich das mal grade eben wegstecken kann. Am Donnerstagmorgen fühlte ich mich so schlapp, dass ich kurz überlegte, ob ich überhaupt arbeiten gehen kann. Aber ich konnte es an nichts konkretem festmachen – ich hatte weder Fieber, noch Hals-oder Bauchschmerzen. Außerdem mag ich meine Arbeit und meine Patienten sehr gerne, also sattelte ich meinen Drahtesel und machte mich auf den Weg.

Kurz vor meiner Pause machte ich mich auf den Weg, um neue Luftballons für die Sporttherapie zu besorgen – und dabei passierte es. War das die Bremse des Unterbewusstseins? „Madame, so nicht, du machst jetzt mal ein paar Tage langsam – und bist zu nicht willig, dann brauch ich Gewalt?!“ Schwer zu sagen. Schwer vorstellbar. Dafür haben vielleicht zu viele externe Faktoren eine Rolle gespielt. Egal wie es ist – jetzt habe ich meine unfreiwillige Pause.

An handfesten Informationen habe ich gelernt, dass genäht werden gar nicht schlimm ist. Ich habe mir schon ein bisschen in die Hose davor gemacht – es ist ja auch eine eklige Vorstellung!!! Aber die Ärztin konnte mir plausibel erklären, dass kleben oder klammern auf der Kniescheibe wahrscheinlich nicht so gut halten würde, und nach einer Vollnarkose zu fragen habe ich mich wegen der „Kleinigkeit“ dann doch nicht getraut.

Das einzige, was ein bisschen unangenehm war, waren die Betäubungsspritzen. Bei der dritten (die wohl die fieseste Stelle traf) habe ich zum Ablenken sachte in meinen Verband an der Hand gebissen. Zweiter Lerneffekt des Tages: Voltaren schmeckt nicht, ich bin aber auch nicht allergisch darauf.

Nach den Spritzen merkte ich vom Waschen und Spülen der Wunde sehr wenig und vom Nähen genau nichts mehr. Beweisdialog: „Nähen Sie schon?“ „Die Hälfe hab ich schon!“

Gestern Abend habe ich darüber nachgedacht, wie ich die Zwangspause nutzen möchte. Ich habe noch einige Bücher im Regal liegen, die ich schon seit langer Zeit lesen möchte, wozu ich aber noch nicht gekommen bin. Außerdem habe ich noch etliche angefangene Blogartikel, die überarbeitet und gepostet werden wollen. Und ich habe jede Menge phantastische glutenfreie, vegane Kuchenrezepte gespeichert, die ich unbedingt ausprobieren möchte – aber auch dafür nie die Zeit finde.

Mein Körper (und wohl auch mein Kopf) haben aber vorerst anderes mit mir vor: Schlafen! Ich bin heute um elf aus dem Bett gekrabbelt, habe von 12 bis 15 Uhr Mittagsschlaf gemacht und bin auch schon langsam wieder reif fürs Bett. Immerhin habe ich es zwischendurch geschafft, einen ganz einfach und schnell gehenden Kuchen zu backen (und sogar das Rezept mitzuschreiben: Megatipp für einen super einfachen und wirklich wahnsinnig leckeren Kuchen!)  und hier ein paar Zeilen zu schreiben. Noch keinen der großen Einträge, aber immerhin was mir gerade so im Kopf rum schwirrt. Dass ich davon schon wieder müde bin, bestätigt einmal mehr die Annahme, dass der Körper sich holt, was er braucht. Und ich bin froh, dass er das tut, denn dann regeneriere ich bestimmt super schnell, und außerdem gehört Schlafen zu meinen liebsten Hobbies 🙂

In diesem Sinne: Gute Nacht 🙂

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