Naturheilpraktische Behandlungen Teil 1

Dieser Artikel ist mir besonders wichtig, es fällt mir aber auch gleichzeitig ziemlich schwer darüber zu schreiben, da ich noch wenig Ahnung davon habe, worüber ich schreibe. Ich hoffe, ich finde die richtigen Worte und beschreibe die Abläufe korrekt.

Bis Dezember 2016 hatte ich mit alternativer Heilung wenig zu tun – mit Ausnahme von Osteopathie. Das heißt nicht, dass ich sie aus bestimmten Gründen ablehnte, sondern einfach nur, dass ich nicht damit in Kontakt kam. Bis vor zwei Jahren war ich wenig krank. Von den üblichen Kinderkrankheiten und – zugegebenermaßen einigen – Sportverletzungen abgesehen war ich meistens fit und gesund, und kam mit meinem Hausarzt und Orthopäden super aus.

Nach 22 Monaten ohne Ergebnisse in der Schulmedizin habe ich mich umorientiert. Das heißt nicht, dass ich die Schuldmedizin ab jetzt ablehne, sondern dass ich versuche, mein Repertoire zu erweitern. Anders als (leider) die meisten Ärzte bin ich nämlich der Meinung, dass Schulmedizin und alternative Medizin sich wunderbar ergänzen können.

Da ich nie zuvor bei einem Heilpraktiker war, war das für mich ein komplett neues Feld – und ist es immer noch. Vieles leuchtet mir direkt ein, über manches muss ich ein bisschen nachdenken oder mich damit beschäftigen – bei manchem zuckt auch mein „Biologen-/Wissenschaftler-Ich“ mit einem „Ja, aber das kann doch gar nicht sein“.

Ich bin (noch?) nicht bereit für das gesamte Spektrum, aber einem Großteil kann und möchte ich mich öffnen: Zum einen, weil ich Hoffnung rein stecke, zum anderen, weil ich es spannend und interessant finde. Von jeder Form der Behandlung profitiere ich also mindestens durch Erfahrung, selbst wenn diese Art bei mir nicht anschlagen sollte.

Hier habe ich ja schon ein bisschen über meine Arbeit mit der Naturheilpraktikerin Stefanie Gundacker berichtet. Damit ihr euch ein genaueres Bild machen könnt, beschreibe ich heute meine bisherigen Erfahrungen mit den Diagnostikverfahren und Behandlungen. In der Hoffnung, das einigermaßen korrekt wiederzugeben.

Dunkelfeld-Mikroskopie

Bei meinem ersten Termin stand die Anamnese im Vordergrund. Sehr mutmachend und motivierend war für mich, dass sich Steffi sehr ausführlich eine komplette „Krankengeschichte“ anhörte – und an vielen Stellen wertvolle Fragen oder Anmerkungen hatte. Ich bin immer noch sehr beeindruckt, wie umfangreich ihr Wissen so vielen unterschiedlichen Symptomen (und damit Fachbereichen) ist – obwohl sie vor unserem Termin nicht wusste, worum es geht.

Ein Bluttropfen unter dem Dunkelfeld-Mikroskop

Nach dem Gespräch und einer ersten körperlichen Untersuchung untersuchte Steffi einen Tropfen meines Blutes unter dem Dunkelfeld-Mikroskop. Der entscheidende Unterschied zur Blutuntersuchung beim Arzt: Der Bluttropfen wird direkt unters Mikroskop gelegt, sodass das noch lebende Blut betrachtet werden kann, also sich bewegende statt toter Zellen. Außerdem hat man dadurch sofort ein Ergebnis und muss nicht tagelang warten. Super spannend für mich war, dass das Bild nicht nur für Steffi, sondern durch eine Kamera im Mikroskop auch für mich auf dem Bildschirm sichtbar war. Vor der Untersuchung hatte Steffi mir ein Blatt gegeben, auf dem verschiedene Bilder von Bluttropfen mit unterschiedlichen Befunden dargestellt waren. Und tatsächlich – das sieht genauso aus! Super spannend und wirklich faszinierend. Und ich hatte auch einige auffällige Befunde, für die Steffi mir direkte Therapievorschläge und weitere Diagnostik empfehlen konnte.

Toll finde ich an diese Stelle, dass die Therapievorschläge keine Tabletten oder Tropfen, sondern wenn möglich natürliche, möglichst wenig oder im besten Fall unverarbeitete Lebensmittel sind. Das passt hervorragend zu meiner Überzeugung, dass Mikronährstoffe, Spurenelemente etc. am besten aus ihrem „natürlichen Umfeld“ aufgenommen werden. Einfach ausgedrückt: Ich glaube, dass man mehr davon hat, einen Apfel zu essen, als die Elemente eines Apfels einzeln als Tablette oder Tropfen zu sich zu nehmen – selbst, wenn man sie dann in viel höherer Dosis zu sich nimmt. Ich bin der Meinung, dass man den besten Effekt hat, wenn die Bestandteile des Apfels zusammen wirken können.

In meiner „ich muss doch aber was tun“ – Verzweiflung war ich in den vergangenen Monaten von dieser Überzeugung leider ein wenig weggerückt und hatte versucht, vieles ergänzend zu mir zu nehmen, um wieder fit zu werden. Da hat mich Steffis besonnene Art und Erklärung zurück auf den (in meinen Augen) richtigen Weg gebracht. So natürlich wie möglich, ergänzen, was nötig ist.

Spenglersan Kolloid Test

Spenglersan Kolloid TestUnter anderem, da meine roten Blutkörperchen unter dem Dunkelfeldmikroskop auffällig waren, führte Steffi bei mir einen Spenglersan Kolloid Test durch.

Vorweg: Kolloide sind Teilchen oder Tröpchen, die in einer anderen Flüssigkeit fein verteilt sind. In diesem Fall gibt es zehn verschiedene Kolloide. Jedes Kolloid beinhaltet unterschiedliche Antigene und Antitoxine, die aus Viren und Bakterien gewonnen werden.

Die Oberflächen der roten Blutkörperchen tragen Antikörper als Zeichen bestehender oder vergangener Krankheiten. Beim Spenlgersan Kolloid Test wird mit jedem der zehn Kolloide jeweils ein Bluttropfen vermischt.

Wenn das Blut mit einem Kolloid verklumpt, heißt das, dass auf den roten Blutkörperchen zu den Antigenen passende Antikörper vorhanden sind (das kann man sich vorstellen wie Puzzleteilchen, die einzeln unsichtbar sind und nur sichtbar werden, wenn sie zusammen passen). Die Verklumpungen sind mit bloßem Auge erkennbar.

Der Test zeigt an, ob und in welchem Bereich des Körpers möglicherweise ein Störfeld liegt. Bei mir verklumpten drei Kolloide mit meinem Blut. Steffi schlug zur weiteren Diagnostik einen Provokationstest vor. Vereinfacht dargestellt wir dabei die Verklumpung im Körper hervorgerufen: Man reibt ein Kolloid in die Ellenbeuge, dessen Bestandteile mit den Antikörpern auf den roten Blutkörperchen verklumpen. Dadurch treten die Symptome verstärkt hervor und das Störfeld bzw. der Entzündungsherd können genauer lokalisiert werden.

Hintergrund der Überlegungen war, dass ich möglicherweise ein „verstecktes Störfeld“ im Körper habe, das lokal nicht zwangsweise Beschwerden bereitet, aber die Symptome Symptome auslöst.

Spenglersan Provokationstest

Den Provokationstest führt man zu Hause durch – an einem arbeitsfreien, stressfreien Tag. Morgens, mittags und abends jeweils zehn Sprühstöße von einer Flüssigkeit in die Ellenbeuge sprühen und gut einreiben. Steffi warnte mich, dass es mir an dem Tag möglicherweise nicht gut gehen könnte, und ich wirklich ruhen sollte.

Daher lag die Sprühflasche einige Tage bei mir, bis ich einen freien Tag einschieben konnte. Na ja, fast frei – aber was sollen so ein paar Sprühstöße in die Ellenbeuge schon Schlimmes anrichten? Ich wollte mich wirklich gerne darauf einlassen und daran glauben, aber 100%ig überzeugt war ich ehrlich gesagt noch nicht.

Morgens (man soll es laut Anleitung so früh wie möglich machen – na gut, es war dann doch schon kurz vor zehn) die ersten zehn Sprühstöße.

Circa fünf Minuten später hatte ich für etwa 20 Sekunden lokal sehr begrenzte (kreisförmige) stechende Schmerzen. Ich zweifelte an mir selbst, fragte mich, ob ich tatsächlich so anfällig für Placeboefekte bin, dass ich an der von Steffi (und dem Kolloidtest) vorhergesagten Stelle stechende Schmerzen fühle. Nach wenigen Sekunden waren die Schmerzen vorbei, und ich schwankte zwischen „wow, unfassbar“ und „Einbildung ist auch eine Bildung“.

Das zweite Einsprühen kurz nach Mittag erledigte ich direkt vorm Badezimmerspiegel. Ich wollte mir selbst dabei in die Augen schauen. Klingt komisch, aber ich hatte das Gefühl dadurch zu sehen ob mein Unterbewusstsein mich veräppelt. Also wieder fleißig sprühen, einreiben, beobachten. Ich würde es keinem anderen glauben und weiß auch noch nicht ob ich es mir glaube, aber nach knapp zwei Minuten ging das Stechen wieder los, hielt dieses Mal eine gute Minute an, und war sogar von einer Rötung der Haut begleitet, obwohl ich diese Stelle nicht berührte. Kein direkter Kontakt mit der Flüssigkeit oder sonst irgendwas.

Im Laufe des Nachmittags spürte ich nichts und vergaß das alles fast schon wieder – bis ich vier Stunden nach dem Einsprühen plötzlich richtig heftige, hämmernde Schmerzen hatte, die gute zwei Stunden anhielten. Total verrückt!

Nach dem abendlichen Einsprühen veränderte sich nichts mehr.

Ich schlief unruhig (untypisch für mich) und war am nächsten Tag wie gerädert. Wobei natürlich schwer abschätzbar ist, ob ich tatsächlich nochmal müder und platter war als sonst, oder einfach nur einen schlechten Tag hatte.

Jetzt werde ich eine entsprechende Therapie beginnen. Dabei sprühe ich über mehrere Monate jeweils dreimal täglich zehn Sprühstöße eines anderen Kolloids in die Ellenbeuge – in der Hoffnung, dass es dann nicht monatelang weh tut ;-).

Auf der anderen Seite – vielleicht ist das auch ein gutes Zeichen, zeigt, dass es anschlägt. Ich bin auf jeden Fall gespannt und werde über den Verlauf berichten. 🙂

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